Recycling oder Upcycling von Kleidung – was ist der Unterschied?
Was tun mit alter Kleidung? Da hat man wiedermal den Schrank aussortiert und nun ist man mit einem Kleiderhäufchen konfrontiert, das man eigentlich schon lange nicht mehr trägt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Altkleidern zu verwerten: Wenn die Klamotten noch gut nutzbar sind, kann man sie zum Beispiel an Freund:innen oder Verwandte weitergeben. Eine andere Option ist die Altkleidersammlung. Viele karitative Einrichtungen haben Sammelstellen oder Altkleidercontainer, an denen man Second-Hand-Kleidung abgeben kann. In manchen Städten gibt es auch Tauschzentralen, in denen man alte Kleidung bei Bedarf gegen andere Second-Hand-Kleidung austauschen kann.
Doch für alle, die alten Klamotten gerne selber ein zweites Leben schenken wollen und dabei ganz besondere Einzelstücke tragen möchten, lautet das Stichwort: Upcycling!
Wie funktioniert Upcycling von Textilien?
In unserer Gesellschaft fällt so viel textiler Müll an, dass wir schon nicht mehr wissen wohin damit. Wir haben die Schnauze voll vom Wegwerfen und haben uns deshalb dem Upcycling verschrieben. Upcycling ist eine besonders ressourcenschonende Art, um vermeintlich ‚nutzlose‘ Materialien sinnvoll wiederzuverwerten. Entstehen daraus etwa Kleidungsstücke und Accessoires, spricht man von Slow Fashion.
Bei uns von Beverly Berlin gilt: Aus Alt mach Neu – und zwar stylish, einzigartig und unverwechselbar. So entstehen bei uns aus alten Stoffen liebevoll handgemachte Slow Fashion Unikate, die es nur einmal auf der Welt gibt – genauso wie ihre Träger:innen!
In unserem Berliner Ladenatelier funktioniert das Upcycling folgendermaßen:
- Wir suchen uns ausgefallene Vintage-Stoffe aus zweiter Hand, Secondhand Klamotten und andere passende Materialien aus Kleidersammlungen, ausgewählten Secondhand-Shops und unseren Spenden heraus.
- Bevor es weitergeht, reinigen wir die Stoffe liebevoll, fachgerecht und gründlich.
- Mithilfe unserer Erfahrung und unserem Auge für Qualität und Design, weisen wir den alten Stoffen einen neuen Purpose zu, ohne dass sie ihren Charakter verlieren: So entstehen bei uns aus alten Männerhemden extravagante Kleider, Colliers, Hüte und weitere Accessoires. Aus alten Krawatten zaubern wir etwa Schals, Gürtel oder Schlüsselanhänger. Alte Bettwäsche, Tischtücher und alte (Pack-)Decken upcyceln wir zu extravaganten Eyecatchern wie Taschen, Oberteilen oder Schals. Andere Vintage-Stoffe werden, so wie auch alte Jacken nach einem unserer Makeovers, zu coolen Jacken. Oder wir lassen uns auch mal etwas komplett Neues einfallen!
- Aus los geht’s los: Wir werfen die Nähmaschine an und tun das, was wir am liebsten tun: Alten Materialien Second-Chances geben, daraus Lieblingsstücke für umweltbewusste Fashionistas zaubern, und obendrein dem Planeten etwas Gutes tun.
- Unsere fertigen Unikate werden in unserem Ladenatelier in Berlin-Kreuzberg und im Onlineshop ausgestellt, und sind bereit, heißgeliebte Lieblingsstücke zu werden.
So kannst Du auch Zuhause upcyceln
Upcyceln zuhause gibt Dir die Chance, mal so richtig kreativ zu werden und aus Deinen alten Klamotten etwas stylisches Neues zu zaubern.
Es gibt viele tolle Ideen, für das Upcyceln von alter Kleidung. Alles was du brauchst sind eine Schere, Nadel und Faden. Aus alten T-Shirts lassen sich ganz einfach DIY-Einkaufsbeutel, Zierkissenüberzüge, Kuscheltiere, Katzen- oder Hundespielzeug, oder auch waschbare Kosmetikpads herstellen. Wenn das T-Shirt schon etwas abgenutzt und löchrig ist, kann man daraus auch Textil-Garn machen, aus dem man Körbchen, Einkaufsnetze oder Haustierspielzeug häkeln kann.
Aus Baumwollresten aller Art kannst Du DIY-Bienenwachstücher selber machen, mit denen Du Dir zu Hause einiges an Plastik ersparen kannst. Alte Hemden kannst Du außerdem auch zu einer DIY-BentoBag bzw. einem Proviantbeutel upcyceln. So sorgst du auch im Haushalt für einen nachhaltigeren Lebensstil.
Wie recycelt man alte Kleidung?
Alte Kleidung, die nicht mehr gebraucht wird, sollte in einen Altkleidercontainer geworfen werden. Der Inhalt dieser Container wird in einer Sortieranlage in folgende Gruppen aufgeteilt: Kleidung, die noch tragbar ist, wird als Kleiderspende an Bedürftige, im Inland, aber auch Ausland abgegeben.
Kleidung, die nicht mehr verwendet werden kann, kommt in die Recyclinganlage und wird zu Isolierstoffen, Industrieputzlappen und Dämmstoffen verarbeitet und der Rest wird als Ersatzbrennstoff genutzt oder landet in der Müllverbrennung.1
Altkleider zu recyceln ist derzeit noch nicht so einfach, denn fürs Recycling benötigt man Energie und manchmal auch Chemikalien. Wenn alte Textilien zu Dämm- oder Füllstoffen verarbeitet werden, so findet ein sogenanntes Downcycling statt. Es gibt aber auch schon Faser-zu-Faser Recycling, das jedoch nur bei Materialien mit Sortenreinheit durchgeführt werden kann. Das heißt, dass bei Textilien aus unterschiedlichen Materialien diese voneinander getrennt werden müssen, was sehr aufwendig ist und hohe Kosten verursachen kann.3 Nachhaltiger ist also noch immer, seine alte Kleidung Secondhand zu verkaufen oder Upcycling.
Fazit:
Ein nachhaltiges Leben zu leben ist gar nicht so schwierig und wenn man bewusster mit Kleidung umgeht, kann man auf Dauer viel bewirken. Sparsames Umgehen mit Ressourcen ist wichtig und da spielt Upcycling eine große Rolle. Und was nicht mehr weiterverwendet werden kann, sollte so gut wie möglich recycelt werden.
Auf ein nachhaltiges Leben!
2 Naturschutzbund Deutschland: Neue Mode aus alten Kleidern?
3 rnd.de: T-Shirts für den Kompost: Warum der Trend nur umweltfreundlich scheint